Via Domitia: Auf den Spuren der Römer
Im Jahr 118 v. Chr. baute der Prokonsul Domitius Ahenobarbus eine Straße, die Italien mit Spanien verband: die Via Domitia. Mehrere Jahrhunderte lang spielte sich sich der Weinhandel rund um diese Handelsroute ab, die die Weinberge des Pays d’Oc von Beaucaire bis Perthus durchquerte.
Eine Handelsroute durch Pays d'Oc’s Weinberge
Erste römische Straße in Gallien gebaut
Die älteste Straße Frankreichs ist das Rückgrat der Region Languedoc-Roussillon und ein Grundpfeiler der Identität der Weinberge des Pays d’Oc, die sie in mehreren Departements durchquert. Rund um die antike Trasse, die einst die Verständigung mit Rom sicherte, da sie die Bewegung von Streitwagen und römischen Legionen ermöglichte, wurde die Landschaft von den Römern geprägt, die hier Weinreben und Olivenbäume anpflanzten.
Noch heute kann man Überreste dieser Straßenführung in der Landschaft erkennen: Fahrbahnen, Grenzsteine, Furten, Brücken. In Beaucaire markieren Meilensteine mit dem Namen „Säulen Caesars“ ihren Verlauf. In Nîmes führte die Via Domitia durch das heute noch sichtbare Augustus-Tor (Porte d’Auguste) in die Stadt hinein. Ein Teilstück, das nach seiner Entdeckung 1997 restauriert und ausgebaut wurde, kann man auch in Narbonne im Departement Aude bewundern, wo es den Rathausplatz abgrenzt.
Aber es sind die archäologischen Überreste der römischen villae, ländlichen Residenzen mit großen Landwirtschaftsbetrieben, die hauptsächlich für die Weinerzeugung genutzt wurden, die die einstige Größe der römischen Zivilisation offenbaren. In Narbonne und Béziers erhielten die Veteranen der römischen Legionen, oft Winzersöhne aus Kampanien, als Dank für ihre langen Dienstjahre Land, das sie zu solchen villae ausbauten. Einige Restbauten kann man noch heute besichtigen, wie die galloromanische Villa in Loupian, das Weingut Mas des Tourelles bei Beaucaire oder die Villa in Vareilles im Departement Hérault.